Am vergangenen Wochenende brach die, in letzter Zeit stark angewachsene, Seglerjugend zur Jugendausfahrt auf Yachten auf.
Für einige Kinder war es das erste Mal auf einem „großen“ Boot und auch so weit weg vom eigenen Hafen. Normalerweise segeln sie mit den Optis nur in unmittelbarer Nähe von Immenstaad. Zusätzlich war das Übernachten auf dem Boot für viele eine Premiere.
Aber jetzt der Reihe nach: Am Freitag um 15 Uhr trafen sich 10 Kinder und 5 Betreuer am Hafen. Nachdem die Kinder auf die Boote verteilt und das Gepäck verstaut war, konnten wir mit 3 Booten auslaufen. Zunächst wehte der Wind aus West noch recht verhalten. Er frischte aber schnell auf so dass wir mit ordentlich Lage nach Meersburg aufkreuzen mussten, um dort ca. 2 Stunden später einzulaufen und reservierte Plätze vorzufinden.
Vor Ort konnte neben baden und spielen auch die angelieferte Pizza für Begeisterung sorgen. (Viel) später am Abend machten wir eine Nachtwanderung zum Wetterkreuz und genossen den Ausblick auf den See. Anschließend waren alle ausreichend müde um gut in der ungewohnten Umgebung einzuschlafen.
Die Nacht war für die Betreuer viel zu schnell vorbei als die Kinder um spätestens 7 Uhr die Boote wieder mit Leben erfüllten. Dank einer Brötchenspende inklusive Lieferdienst konnten wir uns aber recht bald wieder für den zweiten Tag stärken. Danach hieß es Boote klarieren und erneut auslaufen. Heutiges Ziel: Überlingen. Dort hatten wir uns bei der SGÜ im Ost-Hafen angemeldet.
Bei mittlerem Wind aus östlichen Richtungen war heute Vorwindkurs angesagt. Wegen der warmen Temperaturen entschieden sich die meisten Skipper für einen Zick-Zack-Kurs vor dem Wind, teilweise mit Spinnaker, so dass die Kinder erste Erfahrungen beim Schiften machen konnten. Unterbrochen wurde die Fahrt von mehreren Badepausen, bei denen die Kinder u.a. erkennen mussten, dass ein Boot, auch nur mit Großsegel, schneller fährt als die meisten schwimmen können. Wir hatten aber keine Verluste zu beklagen und liefen gegen 16 Uhr im Hafen ein. Hier war die Platzsuche etwas schwieriger, da eine Reservierung nicht möglich war. Interessante Erkenntnis: Es gibt dort im Hafen Liegeplätze in die man mit 2,18 m Breite nicht reinpasst! Schlussendlich lagen wir mit 2 Booten direkt nebeneinander, das Dritte leider am anderen Ende des Hafens.
Wir wurden herzlich von der Jugendleitung der SGÜ begrüßt und konnten sowohl deren Grill wie auch die herrliche Grünanlage nutzen, was wir auch ausgiebig in Anspruch genommen haben. Später ging es (nicht ohne Gejammer) zu Fuß nach Überlingen, um an der Uferpromenade ein Eis zu schlotzen. Ab diesem Zeitpunkt war der Fußmarsch schon wieder vergessen. Zurück am Hafen wurde in der sternenklaren Nacht noch „Werwolf“ gespielt, was wie immer eines der Highlights für die Kinder war. Anschließend fielen sie in einen tiefen Schlaf, der deutlich länger als am Vortag dauerte.
Leichter Nieselregen weckte uns. Bis die Brötchen, erneut als Spende, eintrafen war es aber wieder trocken. Frisch gestärkt ging es auf die Heimreise. Bei zunächst südlichem Wind ging es flott voran. Nach der Fährlinie drehte der Wind dann mehr auf West und frischte in den Böen auf bis zu 4 Beaufort auf. Hier nochmal den Spi zu ziehen sorgte für eine „rauschende“ Fahrt und wir waren deutlich früher als geplant zurück. Den Abschluss des Wochenendes bildete eine Badeausfahrt mit dem Alebock, ehe alle Kinder wohlbehalten und glücklich, aber auch müde an die Eltern übergeben werden konnten.
Im Namen der gesamten Jugendgruppe möchte ich noch meinen Dank an alle Bootsbereitsteller, Brötchenspender und vor allem an die Betreuer aussprechen. Ebenso möchte ich mich für die Gastfreundschaft in Meersburg und Überlingen bedanken. Auch wenn wir vielleicht manchmal etwas laut waren, fühlten wir uns dennoch immer willkommen.
Und jetzt heißt es für die Kids, warten auf die nächste Jugendausfahrt in 2021 ...
Bericht: Alex Schütz (Jugendleiter)